Ein spannender Einblick in die Komplexität solcher Verhandlungen wurde am 19.11.2024 im Rahmen der Vorlesung „Innovation in Bioeconomy“ von Prof. Dr. Claudia Doblinger und Dominik Fischer ermöglicht. Hier setzten Studierende das Simulationsspiel „Climate Action Simulation – EnRoads“ ein, um die Dynamik internationaler Klimaverhandlungen hautnah zu erleben. Sie schlüpften in die Rollen verschiedener Akteure wie Regierungen, Unternehmen oder NGOs und konnten selbst verschiedene politische Maßnahmen ausprobieren. Dabei untersuchten sie, wie Entscheidungen in Bereichen wie erneuerbare Energien, CO₂-Bepreisung oder Aufforstung miteinander interagieren und welche Auswirkungen sie auf Klima, Wirtschaft und Gesellschaft haben. Diese interaktive Herangehensweise ermöglichte es den Teilnehmenden, die Herausforderungen und komplexen Entscheidungsprozesse, die Delegierte auf Klimakonferenzen wie der COP bewältigen müssen, besser nachzuvollziehen. Gleichzeitig wurde das Bewusstsein für die Dringlichkeit koordinierter globaler Maßnahmen geschärft.
Eine zentrale Grundlage für das Simulationsspiel bildet En-ROADS, ein interaktives Simulationsmodell, das von der Climate Interactive-Organisation in Zusammenarbeit mit der MIT Sloan Sustainability Initiative entwickelt wurde. Es ermöglicht Nutzern, die Auswirkungen verschiedener Klimapolitiken und -maßnahmen auf die globale Temperatur bis zum Jahr 2100 zu simulieren. En-ROADS bietet eine nutzerfreundliche Plattform, die sich sowohl an Entscheidungsträger als auch an Wissenschaftler und die breite Öffentlichkeit richtet. Das Tool berücksichtigt eine Vielzahl von Faktoren wie Energieverbrauch, Wirtschaftswachstum, Bevölkerungsdynamik und technologische Innovationen. Nutzer können verschiedene Szenarien testen, indem sie an Stellschrauben wie erneuerbaren Energien, Energieeffizienz, CO₂-Bepreisung, Aufforstung oder dem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen drehen. Dabei zeigt das Modell in Echtzeit die Auswirkungen der getroffenen Entscheidungen auf die globale Temperatur. En-ROADS hilft, ein tieferes Verständnis dafür zu -gewinnen, welche Maßnahmen wirklich wirksam sind, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, und bietet gleichzeitig eine Grundlage für fundierte Diskussionen und Verhandlungen – sei es in der Bildung, bei Klimakonferenzen wie der COP oder in anderen politischen Entscheidungsprozessen.